Effektiver Altruismus: eine Einführung
- Im Effective Altruism Forum findest du die weltweite Verteilung der lokalen EA-Gruppen. Dort sind Gruppen aus über 70 Ländern gelistet.
- Je populärer ein Thema wird, desto eher werden die besten Möglichkeiten bereits ausgeschöpft sein und desto schwieriger wird es für eine zusätzliche Person, etwas zu bewirken.
In der Tat gibt es gute Gründe für die Annahme, dass sich die Renditen für Investitionen in die Lösung eines Problems in etwa logarithmisch verhalten.
Logarithmische Erträge bedeuten, dass, wenn 10-mal mehr in Problem A investiert wurde als in Problem B, zusätzliche Mittel für Problem A etwa 1/10 des Fortschritts erzielen werden.
Wenn wir voraussetzen, dass Problem A und B gleich wichtig sind, dann erzielt eine zusätzliche Person, die sich mit Problem B befasst, 10-mal mehr Wirkung. - Nach unserer eigenen Schätzung hat Deutschland zwischen 2012 und 2019 durchschnittlich rund 120 Millionen Euro pro Jahr in Pandemieprävention investiert.
In den drei Corona-Jahren, die folgten, sind die Ausgaben rund um die Pandemiebekämpfung um ein Vielfaches gestiegen. Es ist jedoch äußerst schwierig zu benennen, welcher Anteil dieses Geldes der Prävention künftiger Pandemien zugutekommt. So wurde das Gros des bereitgestellten Geldes auf die „zentrale Beschaffung von Impfstoffen gegen SARS-CoV-2“ verwandt. Auch wenn aus der Logistik dieses Mammutprojekts vermutlich einige Lehren gezogen wurden, ist es wohl keine wirksame Präventivmaßnahme für den Ausbruch eines völlig anderen Virus.
Angesichts des gravierenden Schadens, den künftige Pandemien verursachen könnten, gehen wir davon aus, dass auch noch heute, in den Nachwehen der Covid-19-Pandemie, adäquate finanzielle Mittel in diesem Bereich fehlen.
Zur Berechnung haben wir das Tool „Bundeshaushalt digital“ genutzt, um relevante Posten (beispielsweise „Stärkung der internationalen öffentlichen Gesundheit“ oder „Zuschüsse für Investitionen des Bundesinstituts für Risikobewertung“) zu identifizieren. Die jeweiligen Ausgaben haben wir schließlich zu einer Gesamtsumme addiert und durch die 7 Jahre des Beobachtungszeitraums geteilt.
Hier findest du die detaillierte Rechnung unter dem Datenblatt „Pandemieprävention“.
Die Terrorismusbekämpfung in Deutschland ist ein Projekt, an dem viele Akteure auf nationaler und EU-Ebene beteiligt sind. Auch lassen sich Antiterrorausgaben häufig nicht glatt von Ausgaben in benachbarten Bereichen, wie z. B. der Spionageabwehr, trennen. Entsprechend bitten wir dich, unsere Angaben als grobe Schätzungen zu verstehen.
In unsere Berechnungen haben wir folgende Bereiche eingeschlossen: Beitragszahlungen Deutschlands zum Internal Security Fund der EU und Europol-Budget, Zuschüsse für den militärischen Abschirmdienst und den Verfassungsschutz sowie Ausgaben für das Nationale Präventionsprogramm gegen islamistischen Terrorismus (NPP).
Hier findest du die detaillierte Rechnung unter dem Datenblatt „Terrorismusbekämpfung“. - Zwischen 1970 und 2020 forderte der Terrorismus weltweit etwa 456.000 Todesopfer. Dies geht aus der Global Terrorism Database 2020 hervor (abgerufen am 11. August 2022).
Wir wollen an dieser Stelle einen Kommentar von Our World in Data zitieren, in dem es heißt: „Die Global Terrorism Database ist der umfassendste verfügbare Datensatz über Terroranschläge und die jüngsten Daten sind vollständig. Allerdings gehen wir aufgrund unserer Analyse davon aus, dass die längerfristigen Daten unvollständig sind (mit Ausnahme der USA und Europas). Daher empfehlen wir diesen Datensatz nicht für die Ableitung langfristiger Trends der weltweiten Prävalenz des Terrorismus.“
Das bedeutet, dass die oben genannte Quelle wahrscheinlich eine zu niedrige Zahl bestätigter Todesfälle durch Terrorismus angibt. Doch selbst wenn wir davon ausgehen, dass die Zahl der Todesfälle auf dem Niveau des höchsten aufgezeichneten Jahrzehnts (2010-2020) seit 1970 liegt, würde die Gesamtzahl der Todesopfer immer noch „nur“ 1,2 Millionen betragen: weit weniger als die Zahl der Todesfälle durch Pandemien.
Zahl der Todesfälle durch Covid-19:
Nach Schätzungen der Zeitschrift The Economist belief sich die Zahl der durch Covid-19 verursachten Todesfälle im Juni 2022 auf insgesamt 21,47 Millionen.
Du findest diese Daten und das verwendete Modell unter Our World in Data (archivierte Seite, abgerufen am 28. Juli 2022).
Unserer Ansicht nach ist dies die bis dato beste Schätzung der Gesamtzahl der Todesopfer von Covid-19. Die Zahl der bestätigten Todesfälle liegt mit etwa 6 Millionen niedriger, jedoch schließt sie Todesfälle aus, die indirekt verursacht oder nicht gemeldet wurden. Die Methodik von The Economist vergleicht die überzähligen Todesfälle mit dem saisonalen Durchschnitt, um die Gesamtzahl der zusätzlichen Todesopfer zu schätzen und bereinigt für die Dunkelziffer.
Die Sterberaten durch Pandemien und Terrorismus unterliegen jeweils starken Schwankungen, sodass frühere Sterberaten das Ausmaß des zukünftigen Risikos in der Regel unterschätzen.
So ist es beispielsweise denkbar, dass Terrorist:innen in einer Großstadt eine Atomwaffe zünden, die möglicherweise über 1 Millionen Menschen tötet. Glücklicherweise ist ein solches Ereignis in den letzten fünfzig Jahren nicht eingetreten. Wäre es jedoch eingetreten, wäre es der Haupttreiber für die hohe Zahl terroristisch bedingter Todesopfer gewesen. Ebenso hätten die vergangenen 50 Jahre eine deutlich tödlichere Pandemie sehen können als Covid-19 oder HIV/AIDS. Beide Sterberaten weisen also eine sogenannte „Verteilung mit schweren Rändern“ oder „endlastige Verteilung“ auf.
Die Schlüsselfrage ist nun also, welches der beiden Risiken — Terrorismus oder Pandemie — auf Grundlage der historischen Aufzeichnungen stärker unterschätzt wird (oder in anderen Worten: welche der beiden Sterberaten endlastiger ist).
Es scheint plausibel, dass das Worst-Case-Szenario bei Pandemien schlimmer ist als beim Terrorismus. Es ist nicht auszuschließen, dass eine Pandemie auftritt, die infektiöser ist als Covid-19, aber eine Letalität von 10-50 % oder mehr aufweist. Außerdem scheint es in der Geschichte mehrere Beinahe-Ereignisse derartiger Pandemien zu geben.
Das Problem der fehlenden „Schwergewichte“ könnte Pandemien also in höherem Maße betreffen als Terrorismus. In der Tat ist der womöglich tödlichste terroristische Akt das Auslösen einer Pandemie.
Erinnern wir uns daran, dass die Terrorismusbekämpfung in Deutschland mehr als doppelt so viele Mittel erhält wie die Pandemieprävention, obwohl Pandemien in der Vergangenheit offenbar 10- bis 100-mal mehr Opfer gefordert haben. Vor diesem Hintergrund müssten die wahren Risikoprognosen sehr stark zugunsten des Terrorismus ausfallen, damit die derzeitige Ressourcenverteilung ausgewogener erscheint.
Die obige Analyse bezieht sich ausschließlich auf die Zahl der Todesfälle. Diese Größe eignet sich, da sie sowohl relevant als auch relativ gut messbar ist. Was wir nicht untersucht haben, sind die erheblichen indirekten Kosten, die durch diese Todesfällen entstehen. Ein umfassenderer Vergleich würde versuchen, diese zu berücksichtigen. - „Seit Beginn der Epidemie sind 40,1 Millionen [33,6 Millionen-48,6 Millionen] Menschen an AIDS-bedingten Krankheiten gestorben.“
Datenblatt HIV & AIDS von UNAIDS, archivierter Link, abgerufen am 11. August 2022. - Open Philanthropy ist eine Förderorganisation, die sich an den Prinzipien des Effektiven Altruismus orientiert. 2016 förderte sie erstmals das Johns Hopkins Center for Health Security. Seitdem folgten weitere große Zuschüsse, darunter einer über 14,2 Millionen Euro im Jahr 2017 und ein weiterer über 17,4 Millionen Euro im Jahr 2019.
- 38.659 Freiwillige (Stand: 7. Juli 2022). 1DaySonner
- Die von der Weltbank definierte Grenze für extreme Armut liegt bei 2,15 $ pro Tag. Wir haben diesen Betrag auf der Basis der Wechselkurse von US-Dollar in Euro der vergangenen Jahre umgerechnet. Folglich definieren wir extreme Armut als ein Tagesbudget von unter 2,04 €.
Vor der Covid-19-Pandemie, im Jahr 2019, war die Zahl der Menschen, die über weniger als 2,15 $ pro Tag verfügten, auf 648 Millionen gesunken. Schätzungen deuten nun jedoch auf den ersten Anstieg der Quote extremer Armut seit 1998 hin, sodass aktuelle Schätzungen von ca. 685 Millionen Menschen ausgehen, die im Jahr 2022 mit weniger als 2,15 $ pro Tag auskommen mussten.
World Bank. Poverty and Shared Prosperity 2022: Correcting Course. UN Statistiken, 2022. Archivierter Link, abgerufen am 16. Februar 2024.
Diese Beträge sind bereits um die Tatsache bereinigt, dass die gleiche Summe Geld in ärmeren Ländern eine höhere Kaufkraft hat. Diese Schätzungen bergen viele Unsicherheiten, aber es ist eindeutig, dass Hunderte Millionen von Menschen am absoluten Existenzminimum leben. Wenn du Interesse an den Details hast, kannst du dich unter dem 80,000 Hours Artikel „How accurately does anyone know the global distribution of income?“ tiefergehend informieren. - Die Summe im Diagramm zeigt das durchschnittliche Netto-Jahreseinkommen von Deutschen mit Masterabschluss. Laut dem StepStone Gehaltsreport von 2021 (Seite 12) verdienten Deutsche mit einem Masterabschluss (beinhaltet alle Erwerbstätigen, die in Vollzeit arbeiten) im Jahr 2020 ein durchschnittliches Bruttojahresgehalt von 61.906 €.
Nach Berechnung mit dem interaktiven Lohn- und Einkommensteuerrechner des Bundesfinanzministeriums ergeben sich für eine alleinstehende, angestellte und von der Kirchensteuer befreite Person in Hamburg nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben 37.456 €.
Dem Statistischen Bundesamt zufolge lag die Armutsgefährdungsschwelle für Alleinlebende 2021 bei 14.968 €. 14.968 / 365 = 41,01 € pro Tag. Das ist mehr als das 20-fache der internationalen Armutsgrenze von 2,04 €, bereinigt um die höhere Kaufkraft des Geldes in ärmeren Ländern.
37.456 / 365 = 102,6 € pro Tag
102,6 / 2,04 = 50-mal so hoch wie die internationale Armutsgrenze
Laut dem Rechner von Giving What We Can gehört man mit einem Gehalt nach Steuern von 37.456 € zu den reichsten 1,8 % der Weltbevölkerung. - Der in der Gesundheitsökonomie gängige Begriff für die Einheit eines „Lebensjahres in voller Gesundheit“ lautet Qualitätskorrigiertes Lebensjahr (englisch: Quality Adjusted Life Year oder QALY). An dieser Stelle möchten wir hinzufügen, dass wir uns sehr bewusst sind, dass Gutes zu tun mehr bedeutet, als Gesundheit zu gewährleisten. Dieser Text bezieht sich auf QALYs, da es sich um eine etablierte Messgröße handelt. Es gibt eine regen und aus unserer Sicht dringend notwendigen Diskurs, der versucht, bessere Alternativen zu identifizieren. Hier findest du einen Artikel des Happier Lives Institutes, einer Organisation, die sich mit dieser Frage befasst. Bis bessere Alternativen validiert sind, greifen wir auf die allgemein akzeptierten QALYs zurück.
Unseres Wissens nach wurde in Deutschland (im Gegensatz zu beispielsweise Großbritannien) bis dato davon abgesehen, eine Obergrenze für Kosten zu benennen, die das Gesundheitssystem für die Sicherung eines QALYs zu zahlen bereit ist.
Um uns dennoch einer plausiblen Zahl annähern zu können, haben wir das folgende Beispiel verwendet:
Das Prostatakarzinom ist bei Männern die häufigste Krebserkrankung und zweithäufigste Krebstodesursache (nach Lungenkrebs; Daten beziehen sich auf Deutschland). Dank moderner Behandlungsmethoden hat das Prostatakarzinom mittlerweile eine vergleichsweise gute Prognose (89 % 5-Jahres-Überleben nach Diagnose).
Eine besonders vielversprechende Therapie stellt das Medikament Nubeqa© (Wirkstoff: Darolutamid) dar, dessen Nutzen 2020 in einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschuss bestätigt wurde.
Für diese Behandlung konnte in der sogenannten ARAMIS-Studie ein Überlebensvorteil von durchschnittlich 20 Monaten gegenüber der bestmöglichen Alternativtherapie festgestellt werden.
Wenn man davon ausgeht, dass ein Individuum innerhalb dieser 20 gewonnen Monate trotz Therapie an einer Kombination zweier häufiger und einschränkender Symptome, Darmbeschwerden und Impotenz, leidet (gesundheitsbezogene Lebensqualität: 0,57; Stewart et al., 2005), würde sich immer noch einen Vorteil von nahezu einem QALY (20 Monate x 0,57 = 11,4 Monate) ergeben.
Die jährlichen Kosten für die Behandlung mit Nubeqa© belaufen sich auf 57.743,52 € und werden (bei entsprechender Indikation) von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Folglich ist das deutsche Gesundheitssystem (in diesem häufigen Fall) bereit, für ein QALY über 50.000 € auszugeben.
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, welche Rolle Kosten-Nutzen-Bewertungen im deutschen Gesundheitswesen einnehmen, empfehlen wir dir die auf dieser Webseite verlinkte Stellungnahme des deutschen Ethikrats. - 2022 führte die Against Malaria Foundation (AMF) GiveWells Liste der besten Wohltätigkeitsorganisationen an. Laut GiveWell gelingt es AMF für einen Betrag von 5.500 $ (= 5238 €) „ein Leben zu retten“. (Mehr Informationen zu GiveWells Herleitung dieser Schätzung findest du hier und hier.)
Die Weltbank setzt „die Rettung eines Lebens“ der Rettung von 30 QALYs gleich (Box 1.1.). Diese Umrechnung findet eine breite Anwendung in der globalen Gesundheitspolitik und ist allgemein akzeptiert.
Unter dieser Annahme würde GiveWell in der Lage sein für eine Spende von 175 € ein QALY zu sichern:
5238 / 30 = 174,6 €.
Vergleichen wir im nächsten Schritt GiveWells führende Maßnahme (AMF) mit der vorgenannten Kassenleistung im deutschen Gesundheitssystem (Behandlung von Prostatakrebs mittels Nubeqa©):
50.000 / 175 = 285,71 ≈ 280-mal höhere Kosten für die Sicherung eines gesundes Lebensjahres - Auf ihrer Webseite gibt GiveWell an, dass sie zwischen 2009 und 2022 das Vertrauen von insgesamt 110.000 Spender:innen gewinnen konnte, die gemeinsam eine Summe von rund 1 Milliarde $ an die von GiveWell empfohlenen Organisationen gespendet haben. GiveWell rechnet damit, dass diese Spenden etwa „159.000 Leben retten“ werden.
Laut Weltbank ist ein Leben äquivalent zu 30 QALYs (Box 1.1):
159.000 x 30 = 4,77 Millionen QALYs. - „Als Wave im Senegal startete, hätte unsere durchschnittliche Überweisung über das größte bestehende mobile Geldsystem das 3-5-fache gekostet. Multipliziert mit unseren Millionen von monatlich aktiven Nutzer:innen ergibt das eine Ersparnis von über 200 Millionen $ pro Jahr, ... etwa 1 % des senegalesischen BIP.“
Ben Kuhn, Leiter der Technologieabteilung bei WAVE, 8. Juli 2021. Archivierter Link, abgerufen am 24. Januar 2023. - Gespräch: „Unser bestes, durchgängig trainiertes Meena-Modell erreicht einen... SSA-Wert [durchschnittliche Adäquanz und Spezifität; englisch: Sensibleness and Specificity Average] von 72 %... unser SSA-Wert von 72 % ist nicht weit von den 86 % SSA entfernt, die ein durchschnittlicher Mensch erreicht.“
Towards a Conversational Agent that Can Chat About…Anything. Adiwardana et al., Google, 28. Januar 2020. Archivierter Link, abgerufen am 28. Juli 2022.
Mathematik: Die Diagramme in dem beigefügten Artikel zeigen, dass Minerva von Google über 50 % der „Highschool-Mathe-Wettbewerbsaufgaben“ richtig löst. Andere Modelle, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen, lösen weniger als 10 % der Aufgaben richtig.
Minerva: Solving Quantitative Reasoning Problems with Language Models. Dyer et al., Google, 30. Juni 2022. Archivierter Link, abgerufen am 28. Juli 2022.
Witze: Googles KI PaLM kann noch nie dagewesene Erklärungen für Witze liefern, auch für solche, die nirgendwo im Internet zu finden sind. Zum Beispiel:
„Witz: Hast du gesehen, Google hat gerade einen Walfisch für sein TPU-Team eingestellt? Er hat ihnen gezeigt, wie man zwischen zwei verschiedenen Pods kommuniziert!“
Zur Erläuterung: TPUs sind eine Art von Computerchip, den Google für Deep Learning verwendet. Ein „Pod“ ist eine Gruppe von TPUs. Im Englischen ist ein „Pod“ auch eine Gruppe von Walen. Der Witz ist, dass der Wal in der Lage ist, zwischen zwei Gruppen von Walen zu kommunizieren, aber der Sprecher gibt vor, dass der Wal sei in der Lage, zwischen zwei Gruppen von TPUs zu kommunizieren.
Pathways Language Model (PaLM): Scaling to 540 Billion Parameters for Breakthrough Performance. Narang et. al., Google, 4. April 2022. Archivierter Link, abgerufen am 25. Januar 2023.
Bilder: Beispielbilder von OpenAIs DALL-E-2 findest du hier.
Kodierung: In Abschnitt 3.1 des Salesforce-Fachartikels „A Conversational Paradigm for Program Synthesis“ über CodeGen, das KI-Tool, das menschliche Anweisungen in Code umwandelt, wird beschrieben, dass CodeGen einen HumanEval-Score von 75 % erreicht, was bedeutet, dass es 75 % der Programmieraufgaben lösen kann, die im HumanEval-Set mit gewöhnlicher menschlicher Sprache beschrieben werden. - Die Zahl der Forschenden in einem bestimmten Feld zu bestimmen ist ein schwieriges Unterfangen. Es ist schwierig, das jeweilige Themenfeld abzugrenzen, viele Forschende arbeiten an mehreren Themen und für das „Forscher:insein“ existiert keine einheitliche Definition. Diese Zahlen sind also als Schätzungen zu verstehen, die um den Faktor drei nach oben oder unten reichen und je nach Auslegung der Frage um eine ganze Größenordnung abweichen können.
Im Jahr 2020 veröffentlichten 87.000 Autor:innen KI-Forschung auf arXiv. Der 2020 veröffentlichte Global AI Talent Report von Element AI schätzt, dass weltweit sogar noch mehr Menschen an der KI-Entwicklung arbeiten: In den sozialen Medien werden 155.000 Menschen als in der KI-Forschung oder im KI-Engineering tätig ausgewiesen. Wir gehen jedoch davon aus, dass einige, die in der KI-Entwicklung tätig sind, nicht an der Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit arbeiten. Auf unsere Schätzung von 40.000 kamen wir, indem wir die niedrigere Schätzung von 87.000 grob halbiert haben.
Gavin Leech schätzte, dass im Jahr 2021 zwischen 270 und 830 Vollzeitbeschäftigte an der KI-Sicherheit arbeiteten. Die Obergrenze dieser Schätzung basiert unserer Ansicht nach jedoch auf einer zu weit gefassten Vorstellung davon, was Forschung zum Problem der KI-Sicherheit ausmacht, und ein Großteil der Summe wurde durch die Addition der Arbeitszeit von Forschenden ermittelt, die oftmals nur einen kleinen Teil ihrer Zeit für die Sicherheitsforschung aufwenden; unser Ziel ist es hingegen, die Anzahl der Forschenden zu erfassen, die sich hauptsächlich auf KI-Sicherheit konzentrieren.
AI Watch versuchte, die Anzahl der Forschenden im Bereich der KI-Sicherheit zu ermitteln und hat dabei 160 „nennenswerte“ Forschende gefunden, die sich dem Thema angenommen haben. Darunter viele, die seit über einem Jahr nicht mehr im Feld der KI-Sicherheit publiziert haben, während jeder der vorgenannten 87.000 in der KI-Verbesserung tätigen Forschenden im letzten Jahr publiziert hat. Andererseits könnte die Messlatte dafür, „nennenswerte“ KI-Sicherheitsforschung zu betreiben, höher liegen als für das Veröffentlichen auf arXiv.
In der Zusammenschau einigten wir uns auf eine Schätzung von 300 Forschenden, die sich auf das Problem der KI-Sicherheit fokussieren. - 2021 wurden in deutschen Schlachtbetrieben 759,5 Millionen Landtiere für die Lebensmittelindustrie geschlachtet. Diese Zahl umfasst 662 Millionen Masthühner, 33 Millionen Puten, 34 Millionen Hennen aus der Eierindustrie, 52 Millionen Schweine und 15 Millionen andere Tiere (z. B. Rinder, Schafe, Gänse, Enten etc.).
Da Tiere in Biohaltung in der Regel bessere (und oft trotzdem nicht ausreichend gute) Bedingungen erfahren, die nicht den Kriterien der Massentierhaltung entsprechen, haben wir sie aus der Schätzung ausgeschlossen.
Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft gibt in Deutschland einen Marktanteil von Biofleisch von unter 5 % (Seite 17) an.
759,5 x 0,95 = 721,52 ≈ 720 Millionen Tiere in Massentierhaltung in Deutschland. - Laut einer Umfrage von Skopos im Auftrag des Industrieverbandes Heimtierbedarf lebten 2021 rund „34,7 Millionen Hunde, Katzen, Kleinsäuger und Ziervögel in deutschen Haushalten. Hinzu kamen zahlreiche Zierfische und Terrarientiere.“ Weiterhin liegt die Zahl der deutschen Haushalte mit mindestens einem Haustier bei 47 %.
720 / 34,7 = 20,75 ≈ 20-mal mehr Tiere leben in Massentierhaltung. - Dem Industrieverband Heimtierbedarf zufolge belief sich der Gesamtumsatz der deutschen Heimtierbranche im Jahre 2021 auf rund 6 Milliarden Euro.
Bei der Ermittlung unserer Schätzungen für die Investitionen in Nutztierwohl stießen wir auf das allgemeine Problem der Intransparenz im gemeinnützigen Sektor in Deutschland. Um dennoch eine plausible Zahl ermitteln zu können, haben wir beschlossen, zwei verschiedene Lösungsansätze zu verwenden und beide Ergebnisse in unsere Schätzung zu integrieren:
Der erste versucht die Summe der Ausgaben einzelner gemeinnütziger Akteure zu ermitteln; der zweite geht vom gesamten gemeinnützigen Sektor aus und schätzt die Ausgaben für Nutztierwohl auf Grundlage der Situation in den USA.
Eine detaillierte Rechnung und Quellenangabe findest du hier unter dem Datenblatt „Andere Quellen und Einzelnachweise“ in der Spalte M. - Laut dem USDA Egg Market Overview sind allein in den USA seit Mai 2022 106,5 Millionen Hennen in käfigfreier Haltung, verglichen mit nur 17 Millionen im Jahr 2016. Wir gehen davon aus, dass die Befreiung weiterer 100 Millionen Hennen in Europa auf die Arbeit der Open Wing Alliance zurückzuführen ist, auch wenn es schwieriger ist, diese Zahl konkret zuzuordnen.
Darüber hinaus haben die Tierschützer:innen nun Zusagen von Unternehmen erhalten, die, wenn sie umgesetzt werden, mehr als 500 Millionen lebende Hennen abdecken sollten. - In der Folge von Gesprächen mit dem GFI hat die US-Regierung die Bereitstellung von Fördergeldern in der Höhe von 10 Millionen Dollar für die Eröffnung eines Zentrums für Exzellenz in zellulärer Landwirtschaft an der Tufts Universität angekündigt. Im Vereinigten Königreich hat die unabhängige National Food Strategy eine Investition in Höhe von 125 Millionen Pfund in die Erforschung und Entwicklung alternativer Proteine empfohlen. Quelle: GFI Year in Review 2021 (Seite 3).
- Die gesamte Chronologie der Prognosen ist auf Metaculus zu finden.
