Porträt: Marie Firgau

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Mir wurde von meinem damaligen Partner das Buch “Doing Good Better” von William MacAskill empfohlen, das muss circa im Jahr 2015 gewesen sein. Das darin vorgestellte philosophische Konzept des effektiven Altruismus hat uns beide interessiert und wir haben erfahren, dass es in Köln, wo wir damals gewohnt haben, regelmäßige Treffen in einem veganen Restaurant gibt. Ich war noch im Medizinstudium und empfand es als bereichernd, hier auf Nicht-Mediziner:innen zu treffen und stundenlang philosophische Fragen zu diskutieren. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass es um wirklich relevante Themen ging; und darum, wie viel wir als Einzelne durch unser Handeln bewirken können. 

Ich habe mich dann im Jahr 2016 dazu entschieden, mindestens 10% meines Einkommens (bzw. bei mir als damalige Studentin war es eher monatlich zur Verfügung stehendes Geld) an Wohltätigkeitsorganisationen zu spenden; deren Arbeit nachweisbar signifikant und effektiv hilft. 2021 habe ich dies öffentlich über die Organisation Giving What We Can gemacht, um andere zu inspirieren, auch 10% zu spenden. Ich setze fast mein gesamtes Spendenvolumen dafür ein, das Leid nicht-menschlicher Tiere zu verringern, z.B. über das Good Food Institute. Als ich mein Medizinstudium im Dezember 2017 abgeschlossen habe, habe ich mich dazu entschieden, zunächst nicht-ärztlich zu arbeiten. Ein knappes halbes Jahr war ich bei Ärzte Ohne Grenzen im Fundraising und dann ein Jahr in einem Start-Up tätig. Daraufhin habe ich 3 Jahre als Ärztin in verschiedenen Bereichen gearbeitet. Die Idee war, später eine Organisation zu gründen, die EMDR-Therapie Laien beibringen würde, um zur skalierbaren Behandlung von Menschen, die unter einer post-traumatischen Belastungsstörung leiden, beizutragen. Nebenher habe ich hier und da etwas ehrenamtlich gearbeitet und so verschiedene Arbeitswelten kennenlernen können. Seit November 2022 arbeite ich wieder außerhalb von Krankenhäusern: ich leite High Impact Medicine, eine non-profit Organisation, welche Mediziner:innen weltweit dabei unterstützen möchte, möglichst viel Gutes mit ihrer Karriere zu erreichen. Selbstverständlich spende ich weiterhin meine 10%+, aktuell an die Fish Welfare Initiative.